Herausforderung: Berührungsängste mit Virtual Reality in der Bildungsarbeit
Spätestens seit dem Beginn der Corona-Pandemie ist Digitalisierung in der Bildungsarbeit nicht mehr nur ein Trend, sondern Realität: Online-Meetings, Chat-Gruppen, virtuelle Arbeitsräume und Apps. Der Einsatz von Digitalisierung in Lernangeboten bringt sowohl Potenziale als auch Risiken mit sich: Die Verheißung auf eine bessere Zukunft durch neue Techniken steht Berührungsängsten gegenüber neuen Ansätzen und nötigen Investitionen gegenüber.
Um der Klimakrise möglichst schnell effektiv zu begegnen, brauchen wir Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), die Lust macht, selbst aktiv zu werden und einen Beitrag zu leisten. Doch unter welchen Bedingungen kann der Einsatz von Virtual Reality das transformative Lernen erleichtern und dessen Wirkung steigern? Diese Frage stellte sich das Hessische Umweltministerium und beauftragte das Umweltzentrum Fulda und das Netzwerk Bildungsregion Nachhaltigkeit Osthessen, dazu zu forschen.
Was glauben Sie, was sollte beim Einsatz von Virtual Reality in der BNE-Arbeit beachtet werden?
Lösung: Neun psychologisch fundierte Kriterien, wann Virtual Reality transformatives Lernen anregen kann
Gemeinsam mit dem Team des Umweltzentrum Hessens rund um Annabel Weinrich und Philipp Wuthenow schrieb ich vier Wochen lang an dem Konzeptpapier „Informationstechnik im Dienst „transformativen Lernens“ Konzept für den Einsatz von Informationstechnik bei Lernangeboten, die eine nachhaltige Entwicklung fördern“. Die praktische Anleitung für Bildungseinrichtungen nimmt Praxisbeispiele unter die Lupe und beinhaltet einen Kriterienkatalog mit neun wichtigen Kriterien, die erfüllt sein sollten, damit IT-Technik transformatives Lernen stärken kann.
Als Umwelt- und Klimapsychologin im Team war es meine Aufgabe, auf der Grundlage von psychologischen Forschungsergebnissen die Kriterien abzuleiten und deren Wichtigkeit und Wirkmechanismen für Praxisakteure verständlich zu erläutern. Das Konzeptpapier wurde am 15. März 2021 veröffentlicht und ist öffentlich unter diesem Link zugänglich.
Wirkung: Ein Startpunkt für den wirkungsvollen Einsatz von Virtual Reality in Bildungseinrichtungen
Das Konzeptpapier bietet eine Orientierungshilfe für Menschen, die mit ihren Bildungs- und Lernangeboten transformativ wirken wollen und vor der Entscheidung stehen, dafür in Informationstechnik wie Virtual Reality zu investieren. Das Konzeptpapier kann das Bewusstsein schärfen, an welcher Stelle der Einsatz von Informationstechnik für die Bildungsarbeit Sinn macht und wo er an seine Grenzen stoßen könnte.
Mit dem Konzeptpapier wird die Abwägung zwischen Kosten und Nutzen des Einsatzes von Virtual Reality in der Bildungsarbeit erleichtert. Bildungsakteure, die Virtual Reality zunächst distanziert gegenüberstehen, lädt das Konzeptpapier dazu ein, Chancen und Risiken des Einsatzes mit einer neugierigen Haltung und auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse zu prüfen. Durch die Erfolgskriterien können Bildungsakteure, die bereits den Einsatz von IT planen, ihre Selbstwirksamkeit erhöhen und direkt in das Planen der Umsetzung einsteigen.
Weitere Informationen gibt es hier.
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